Winter

 

Der eiskalte Nordostwind der letzten Tage in Verbindung mit dem heftigen Schneefall hat einen wunderbaren Winter in unsere Region gebracht. Auf diese Wetterkapriolen folgten die absolut ruhigen, eisigen, wundervoll klaren und farbintensiven  Tage, an denen das Abendlicht über den Schneefeldern unauffällig schöne in auffällig schöne Landschaften verwandelt. Die Silhouetten der unbelaubten Bäume, die Strukturen der Hecken, die Feldwege, die in die Weite führen und die Morphologie  der Hügellandschaft werden sichtbar. Vor allem im Abendlicht, in dem Konturen, Linien, Strukturen, das Wechselspiel aus kalten und warmen Farben an Reinheit unübertroffen sind. Und so bin ich ab den Spätnachmittagen mit dem Rad unterwegs und versuche, durch Aquarelle und mit Hilfe von Fotos die Schönheit von Licht und Schatten einzufangen. Die Aquarellfarben gefrieren auf dem Aquarellpapier und erlauben nur ein unfertiges Bild, an dem Eiskristalle auf dem Papier von dem Malen unter freiem Himmel erzählen. Ich möchte das vergehende Licht in der Stunde vor dem Sonnenuntergang  festhalten und komme mir vor wie in dem Lied „time“ der legendären Popgruppe „Pink Floyd“, in der es in einer Zeile heißt „and you run and you run to catch up with the sun but it“s sinking“. Die Zeile beschreibt das Älterwerden, aber sie passt auch hier.

 

Ich genieße diese Tage in der Natur. In den Wochen davor habe ich Stunde um Stunde an den Aquarellen für das neue und bald fertige Kranichbuch gemalt und musste die Tageszeiten an mit vorüberziehen lassen.

 

Und als der schneidend kalte Wind vor zwei Wochen ins Land zog, waren die Kranichbilder fertig .